Ein ESG-Rating ist ein Maß für die Leistung und den Einfluss eines Unternehmens in Schlüsselbereichen der Nachhaltigkeit und ethischer Geschäftspraktiken. Es bewertet, wie gut ein Unternehmen mit seinen Umweltauswirkungen umgeht, mit der Gesellschaft interagiert und sich selbst steuert.
Der Umweltaspekt bewertet die Bemühungen und Leistungen eines Unternehmens in Bereichen wie Kohlenstoffemissionen, Energieeffizienz, Abfallmanagement und Ressourcenverbrauch. Dazu gehört auch die Bewertung von Initiativen zur Eindämmung des Klimawandels, zur Verringerung der Umweltverschmutzung und zur Förderung nachhaltiger Praktiken in der gesamten Lieferkette. Dazu gehören auch operative Aspekte wie nachhaltiges Marketing.
Die soziale Dimension konzentriert sich darauf, wie ein Unternehmen mit verschiedenen Stakeholdern interagiert, darunter Mitarbeiter, Kunden, Gemeinden und Lieferanten. Dabei werden Faktoren wie Datenschutz, Arbeitspraktiken, Vielfalt und Integration, Menschenrechte, Produktsicherheit, Engagement für die Gemeinschaft und Philanthropie untersucht. Unternehmen mit einer starken sozialen Leistung verfügen über ausgezeichnete Data-Governance-Programme, legen Wert auf faire Arbeitspraktiken, sorgen für sichere Arbeitsbedingungen, unterstützen Vielfalt und Gleichberechtigung und engagieren sich aktiv in ihren Gemeinden.
Die Komponente Governance bewertet die Qualität der Führung, der Managementstrukturen und der internen Kontrollen eines Unternehmens. Sie bewertet Aspekte wie die Vielfalt im Vorstand, die Vergütung der Führungskräfte, die Rechte der Aktionäre, die Transparenz der Finanzberichterstattung und die Einhaltung ethischer Standards und gesetzlicher Vorschriften. Ein starker Governance-Rahmen gewährleistet Rechenschaftspflicht, Integrität und wirksame Kontrolle, die für eine nachhaltige langfristige Leistung und das Vertrauen der Anleger unerlässlich sind.
Wie werden ESG-Bewertungen berechnet?
Ein Umwelt-, Sozial- und Governance-Rating (ESG) funktioniert ähnlich wie eine Kreditbewertung (Nebenbei bemerkt, die gerichtliche Entscheidung gegen die SCHUFA, Deutschlands größte Auskunftei, deutet darauf hin, dass diese Agenturen gegen die DSGVO verstoßen). Es handelt sich in der Regel um einen Prozentsatz (von 100), wobei eine Bewertung von weniger als 50 % als schwach und über 70 % als stark gilt.
ESG-Bewertungen werden in einem vielschichtigen Prozess ermittelt, der die Analyse einer breiten Palette quantitativer und qualitativer Daten zur Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsleistung umfasst. Zu den quantitativen Daten gehören Kennzahlen wie Treibhausgasemissionen, Diversitätsquoten, Zusammensetzung des Verwaltungsrats und Einhaltung von Vorschriften. Diese quantitativen Daten bieten eine Grundlage für objektive Vergleiche und Benchmarking zwischen Unternehmen.
Darüber hinaus spielen qualitative Bewertungen eine entscheidende Rolle bei der Berechnung von ESG-Scores. Diese Bewertungen umfassen die Analyse der Unternehmensrichtlinien, -praktiken und -angaben in Bezug auf Nachhaltigkeit und ethisches Geschäftsverhalten. Diese qualitative Analyse kann die Robustheit von Umweltmanagementsystemen, die Effektivität von sozialen Initiativen und die Transparenz von Governance-Praktiken bewerten.
Darüber hinaus berücksichtigen ESG-Bewertungsmethoden häufig branchenspezifische Überlegungen und neue Trends. So können beispielsweise Unternehmen, die in stark regulierten Branchen wie dem Energiesektor oder dem Finanzsektor tätig sind, auf der Grundlage sektorspezifischer ESG-Kriterien und der Einhaltung von Vorschriften bewertet werden. Ebenso können aufkommende Themen wie die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel, die Transparenz der Lieferkette und der Datenschutz bei ESG-Bewertungen erhöhte Aufmerksamkeit erhalten.
Insgesamt werden ESG-Bewertungen anhand eines strengen und umfassenden Ansatzes berechnet, der sowohl quantitative als auch qualitative Daten integriert, um Investoren und Stakeholdern eine ganzheitliche Bewertung der nachhaltigen und ethischen Leistung eines Unternehmens zu bieten. Diese Scores dienen als wertvolle Entscheidungshilfe, die es Anlegern ermöglicht, Kapital in Unternehmen zu investieren, die ihren ESG-Zielen entsprechen, und die Transparenz und Verantwortlichkeit in den Unternehmenspraktiken fördert.
Wer bestimmt einen ESG-Score? (Wer berechnet und liefert ESG-Scores?)
Diese Bewertungen werden von ESG-Rating-Unternehmen erstellt, bei denen sich Unternehmen bewerben können. Zu den führenden ESG-Rating-Anbietern gehören Bloomberg ESG, Sustainalytics und FTSE Russell. Die Analysten bewerten ein Unternehmen, führen Interviews mit dem Management durch und werten öffentlich verfügbare Informationen aus, um eine Bewertung der Leistung des Unternehmens in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen zu erstellen.
Es ist jedoch zu beachten, dass die ESG-Bewertungsmethodik derzeit nicht standardisiert ist. Es gibt weltweit über 600 ESG-Rating-Anbieter, und die einem Unternehmen zuerkannte Punktzahl ist von Agentur zu Agentur unterschiedlich, wobei die Deloitte-Forschung in der folgenden Abbildung die unterschiedlichen Ansätze einiger der größten Akteure zeigt. Investoren beziehen sich in der Regel auf mehrere Quellen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Das bedeutet, dass Unternehmen ihr ESG-Rating verlässlicher machen können, um Investitionen anzuziehen, indem sie ihre Bewertung bei mehreren Anbietern aufbauen.